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Was die neuen „Muldenlüfter“ alles können

Dunstabzug per Kochfeldabzug – Informationen aus Düren

Das Essen köchelt auf dem Herd. Inzwischen ist es jedem, ob Koch oder Köchin, ob Hausmann oder Hausfrau zur Gewohnheit geworden fast gleichzeitig mit der Essenzubereitung einen Lüfter anzuschalten. Zu angenehm ist es, wenn nach dem Kochen die Küche riecht, als hätte nie etwas auf dem Herd gestanden. Noch bis vor kurzem war es dabei selbstverständlich einen Dunstabzug oberhalb des Kochfeldes zu installieren. Doch jetzt erscheinen immer mehr Möglichkeiten, Dampf und Essensgerüche direkt im Kochfeld abzusagen. Für diese Technik gibt es mehrere Namen: Muldenlüfter, „Downdraft“, Kochfeldabzug und Tischlüfter sind die Gängigsten.

So sieht es zum Beispiel beim Hersteller Bora aus:

Technische Feinheiten

Die meisten Kochfeldabzüge sind in die Kochfelder integriert. Bei Bora und Siemens, aber auch bei vielen anderen, kommen vorwiegend Induktionskochfelder zum Einsatz, neuerdings auch Gas und Teppan-Yaki. Vor- und Nachteile der Induktion sind hier nachzulesen.  Was nun die Leistung der Muldenlüfter angeht, so sind verschiedene Leistungen zu beachten.

Die Luftförderleistung gibt an, wie viel Kubikmeter Luft ein Kochfeldabzug pro Stunde filtert. Je größer der Küchenraum ist, desto höher muss dieser Wert sein.
Die Querströmung verrät, mit wie viel Leistung der Dampf angesaugt wird. Je höher die Geschwindigkeit ist, desto mehr Dampf landet im Dunstabzug. Kochdampf steigt mit maximal einem Meter pro Sekunde nach oben.

Die Energie-Effizienz ist ein weiterer wichtiger Punkt. Die Energieeffizienzklassen für Dunstabzugshauben reichen von der Bestnote „A++“ bis zur schlechtesten Effizienzklasse „F“.

Über die Lüftereffizienz ist erkennbar, wie sparsam ein Kochfeldabzug die elektrische Energie einsetzt, um die Luft durch die Filter zu leiten. Die Lüftereffizienz reicht von A bis G.

Die Fettfilter-Effizienz bestimmt, wie viel Fett aus dem Dampf in den Filtern des Dunstabzugs nach unten landet. Die beste Fettfilterbewertung liegt bei A, die schlechteste bei G.

Laut oder leise – auch eine Frage des Raumes

Wer je schon einmal längere Zeit gekocht hat, kennt es: Das Essen ist fertig und nach zwei oder drei Stunden ist man froh auch den Dunstabzug abschalten zu können, egal wie leise oder laut er seinen Dienst versieht. Der sogenannte Schallleistungspegel liegt bei den meisten Kochfeldabzügen zwischen 49 und 75 db(A). Doch viele andere Faktoren sind ebenfalls verantwortlich dafür, wie schnell das Absauggeräusch an den Nerven zehrt. Die Akustik in der Küche beispielsweise: die Größe der Küche, die Höhe der Decken, andere Küchengeräte, die in Betrieb sind.

Unterschiedliche Systeme mit gleicher Wirkung

Für alle Kochfeldabzüge gilt, was auch bei Dunsthauben schon da war. Der Kochdunst kann entweder gefiltert und als gereinigte Luft wieder in die Küche geleitet werden, genannt Umluft, oder nach draußen geführt werden, was als Abluft bezeichnet wird. Für welches System der Käufer sich letztendlich entscheidet, hängt oft auch von baulichen Voraussetzungen ab. Der größte Unterschied bei den derzeit vorhandenen Kochfeldabzügen sind tatsächlich bei den Systemen zu finden, die die Luft leiten, entweder nach draußen oder in den Raum.

Beim Kochfeldabzug von Bora beispielsweise kann die die Luft über einen Spalt in der Sockelleiste verteilt in den Raum zurückgeleitet werden. Das wiederum bedeutet viel mehr Freiheit bei der Küchengestaltung.

Begriffe und ihre Herkunft

Muldenlüfter

Den Muldenlüfter gibt es tatsächlich schon seit 1976. In dem Jahr entstand beim Gerätehersteller Gaggenau die Idee, den Dunst nach unten abzusaugen. Nun war es aber so, dass vor mehr als 50 Jahren noch auf Kochmulden gekocht wurde. Zur Erinnerung: Kochmulden sind Edelstahlmulden, in denen gusseiserne Massekochfelder integriert waren. Das Wort Fettfilterung schien noch nicht existent. Das mag einer der Gründe sein, warum die Idee des Muldenlüfters für mehr als 30 Jahre eine Idee blieb. Inzwischen ist der Muldenlüfter von Gaggenau weiterentwickelt worden und passt jetzt zu den heute oftmals offenen Küchen.

Downdraft

Schaut man im Lexikon nach, bedeutet es Entwurf. Im Zusammenhang mit Dunstabzügen nach unten ist aber sicherlich „Abwind“ eine genauere Übersetzung. Allerdings sind Downdraft-Systeme Lösungen, die hinter den Kochfeldern aus der Arbeitsplatte herausfahren. Dabei wird größtenteils der Dunst der hinteren Kochflächen abgezogen. Für die vorderen Platen bleibt die Leistung sehr eingeschränkt bis wirkungslos.

Tischlüftung

Bei der Tischlüftung handelt es sich ebenfalls um einen Abzug, der hinter den Kochplatten steht und die es als Theken- oder Tischlösung gibt. Mittlerweile sind Tischlüfter auch herausfahrbar auf dem Markt. Die Wirkung ist vergleichbar mit der Downdraft-Variante. Nimmt man den Begriff wörtlich, so fragt man sich, warum der Tisch oder die Theke abgesaugt werden sollte.

Kochfeldabzug

Eigentlich bezeichnet nur dieser Begriff, was Dunstabzug nach unten macht. In der Mitte der Kochplatte angebracht, saugen oder ziehen sie direkt am Kochfeld den Dunst ab, der beim Kochen entsteht. 2007 begann die Firma Bora den Kochfeldabzug zu entwickeln und hat in Bezug auf die Technik rund zehn Jahre Erfahrung.

Dunsthauben-Spezialisten wie O+F, Novy, Berbel Homeier, Elica und Gutmann, aber auch Miele, Siemens, Bosch und AEG bieten inzwischen Lösungen für den Dunstabzug direkt am Kochfeld. Vielleicht kommen ja noch mehr Begrifflichkeiten hinzu oder aber irgendwann setzt sich einer durch. Wir werden sehen.